Inklusive Video mit den Highlights des Spiels und Interview mit den Trainern!

Will man tatsächlich weiter ein gewichtiges Wort mitsprechen um den Meistertitel, dann ist ein Sieg in Rapperswil Pflicht. Dessen Ausgangslage war man sich im Winkler Lager bewusst. Ebenfalls war man sich den Stärken der „Beinahe-Zürcher“ bewusst. Vom Trainerduo wurden die Aufsteiger mehrmals auf die Spielstärke vom FCRJ hingewiesen.

Ein starker Gegner, Sonne mit Temperaturen, die an der 30er-Marke kratzten und eine vom Pfingstwochenende ausgeruhte Winkler Elf. Dazu war ein Kamera-Team vor Ort, das die Partie im Auftrag des Schweizer Fussballverbandes filmte. Wer bei diesen Rahmenbedingungen über Motivationsprobleme klagte, dem war nicht mehr zu helfen.

Das Trainerduo Senese und Koller bestellte die Mannschaft bereits um 10.00 Uhr ins Gründenmoos. Man trat die Reise nach Rapperswil mit einem „Büsli“ an, welches von Thomas Koller sicher gesteuert wurde. Kabinen-DJ Simon Hofstetter zeichnete sich auch für die Musik im Bus verantwortlich. Die House-Musik lastige CD wurde mit Songs wie etwa dem Bushio-Klassiker „Sonnenbankflavour“ ergänzt. Daniel Göldi, trotz Schatten stets mit Sonnenbrille unterwegs, lauschte fokussiert den Klängen von „Stand Up For The Champions“ und wurde einige Male von Frauenheld Ardit Ukaj gestört, der dann immer auf die Hilfe von Brühl-Neuzugang Hazred zählen konnte.

Nach einer schönen Fahrt, in der zumindest Jan Källi und ich uns fragten, warum wir nicht über die Autobahn anreisten, was ja schneller gehen würde, kamen wir in der herrlichen Sportanlage von Rapperswil an. Thomas Koller liess sich prompt zu der Aussage hinreissen dort einmal ein Traineramt übernehmen zu wollen, dies ausschliesslich wegen der „geilen Anlage“. Nach der obligatorischen Platzbesichtigung streifte man sich das ehrwürdige Winkler Dress über. Dieses Prozedere brachten im Übrigen auch Nikola Petrovic und Adrian Simic, eigentlich bei den B-Junioren engagiert, hinter sich. Nachdem mit einem Höchstmass an Konzentration eingelaufen wurde, ging es auf den Platz.

Von Anfang an gestaltete sich die hart geführte Partie als offener Schlagabtausch. Es wurde viel gelaufen, viel gekämpft, aber auch viel an Spielwitz gesehen – ein an Niveau beachtlich gutes Spiel. In Minute neun führten die Rapperswiler einen Eckball aus. Der Ball wurde weit und schlug zum Schrecken der zahlreich erschienenen Winkler Fangemeinde direkt im Tor ein. Jemandem bei diesem Tor die Schuld zu geben, so finde ich, ist vermessen. Es als Zufallsprodukt abzustempeln ist sicherlich nicht gänzlich falsch.

Nach diesem Tor liess sich die Gründi-Elf nicht verunsichern – erneut ein Beleg für die hervorragende mentale Verfassung. Das Spiel verfügte ebenfalls über eine tolle Verfassung – Chancen weiter auf beiden Seiten. Rapperswil tauchte auch mehrmals vor dem Tor von Göldi auf. Dieser machte allerdings mit einigen Paraden klar, dass man im „Eis“ ein Fehler begeht, ihn nicht spielen zu lassen.

Adrian Zollet, fussballerisch wohl der beste auf dem Platz, sorgte wie so oft für einen magischen Moment auf dem Platz: Im Mittelfeld nahm er den Ball an und machte sich auf Richtung Rapperswiler Tor. Dabei vermochte er noch einige Gegner zu vernaschen. Nach diesem wunderbaren Solo schloss er ab und der Ball schlug beinahe im Kreuz ein, doch der aufmerksame Torwart des FCRJ verhinderte den Ausgleich.

Für den Ausgleich war dann aber überraschenderweise ich in kleiner Form zuständig. Da keine Anspielstation vorzuweisen war bei den Winklern drosch ich den Ball in Richtung Simon Hofstetter. Dieser setzte sich gegen die sonst kompromisslose Innenverteidigung durch und traf zum 1:1 – grenzenloser Jubel und für mich wohl die erste Vorlage überhaupt!

Nach einer von beiden Seiten stark geführten Partie begann die zweite Halbzeit. Diese war aber weniger ausgeglichen, als die ersten 45 Minuten. Die Winkler gingen zwar mit 2:1 in Führung, da Ilir sich nach einem Freistoss durchtankte und verwandeln konnte, in der Folge aber lief beim FCW nicht mehr viel. Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer wurde das alte Skore wieder hergestellt – 2:2 (53.).

Zu allem Überfluss ertönte nach einer guten Stunde der Elfmeterpfiff für den Gastgeber. Schon stand es 2:3. Die Winkler wehrten sich zwar nach Kräften aber die Cleverness des Heimteams war stärker. So fiel zehn Minuten vor Schluss mit dem 2:4 die Entscheidung zugunsten des Tabellenvierten, der nun an den Winklern vorbeiziehen wird.

In Sachen Kampf kann man, wie immer, den A-Junioren keinen Vorwurf machen. Ein Mix aus Unvermögen und der Klasse des FC Rapperswil machte dem FC Winkeln den Traum vom Titel vorerst zunichte. Nichtsdestotrotz muss es das Ziel sein aus den verbleibenden drei Spielen das Punktemaximum von neun Punkten einzufahren. So ist Platz zwei wohl gut möglich. Und diesen hätte vor der Saison zweifelsohne jeder Winkler unterschrieben.

Nach der Saison geht es nach München, wo für einmal nicht der Fussball eine Rolle spielt, sondern drücken wir es einmal so aus, der Teamgeist. Neun Punkte und München. Wir wissen, was zu tun ist.

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