Partie in Uzwil gedreht – Alles bereit für die Finalissima

Uzwil-Henau erwies sich beim sechsten Meistersschaftssieg der Winkler in Folge als zäher Gegner und ging nach starker Anfangsphase mit zwei Toren in Führung. Gonzenbach glich den Spielstand durch eine Doublette innert vier Minuten wieder aus, doch praktisch im Gegenzug trafen die Gastgeber erneut. Vor der Pause gelang Simic der erneute Ausgleich. Nach Foul an Tutar (57.), entschied Herde die Partie vom Elfmeterpunkt. Am nächsten Sonntag kommt es auf dem Gründenmoos zur alles entscheidenden Begegnung gegen Rapperswil-Jona.

Henau, Rüti- Trainer Koller bezeichnete Uzwil vor der Partie als Angstgegner. In drei aufeinanderfolgenden Versuchen gelang dem FCW gegen die Toggenburger bisher noch kein Sieg. Doch sollte der Tabellenneunte, nota bene nicht mehr vom Abstieg bedroht, tatsächlich auch heute wieder zur Stolperfalle werden?

Koller sollte recht behalten. Die Gastgeber waren von Beginn weg präsent, standen sehr hoch und störten Winkelns Spielaufbau weit vor der Mittellinie. Die Gründenmooself hatte Mühe, ins Spiel zu finden; kaum eine gelungene Passstafette oder Torchance gab es zu sehen. Uzwil war im Mittelfeld dominant, gewann die Zweikämpfe und suchte ihre Stürmer mit langen Bällen in die Spitze. Der erste Treffer nach 19 Minuten war zumindest abseitsverdächtig. Winkelns Abwehr wurde im Vorwärtsgang durch einen langen Ball überrascht. Uzwils Stürmer traf mutterseelenallein per Kopf. Nur drei Minuten später konnten weder die beiden Innenverteidiger noch der Winkler Schlussmann den zweiten Treffer verhindern. Allein vor Schäpper überwand ein Uzwiler diesen per Kopf, jegliche Rettungsversuche kamen zu spät, der Ball kullerte über die Linie.

Der Auftritt bis dato erinnerte stark an jenen beim 0:2 gegen den gleichen Gegner im Herbst. Jedoch trug damals Simon Gonzenbach noch nicht das Trikot der St. Galler. Gonzenbach schnappte sich den Ball, marschierte mit diesem mitten im Uzwiler Zentrum an drei Gegenspielern vorbei und überwand den Schlussmann des FCU. Der Treffer brachte Leben in das zu diesem Zeitpunkt so leblose Winkler Spiel. Kurz vor Ablauf einer halben Stunde legte Gonzenbach auf Querpass von Simic nach. Mit links zirkelte er den Ball herrlich in die lange Ecke, 2:2.

Im Gegenzug jedoch kassierte Winkeln den dritten Gegentreffer, so viele wie noch nie in dieser Saison. Schäpper unterschätzte einen angeschnittenen Schuss, der sich in Richtung kurze Ecke drehte. Verdutzt fischte er das Leder aus dem Netz. Bald darauf wurde Ukaj durch Knöpfler ersetzt und Gonzenbach wechselte ins Abwehrzentrum. Knöpfler zeigte grossen Einsatz, übernahm im Mittelfeld das Zepter und war so ein wichtiger Faktor für den Umschwung der Winkler. Ein weiterer Faktor war eine gelbe Karte gegen die Platzherren, welche die letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs mit einem Mann weniger angehen mussten.

Uzwils Abwehr präsentierte sich auch nicht gerade als Festung. Kurz vor der Pause konnte Schiess von der Grundlinie zurücklegen zu Simic. Der Matchwinner vom Dienstag platzierte den Ball mit dem Innenrist zielgenau im rechten Toreck und erzielte den so wichtigen Ausgleich. Die Gäste waren beim Sturmlauf Uzwils dank erneut guter Effizienz vor dem Tor mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Darbietung bot nach 45 Minuten aber noch deutlich Luft nach oben.

Kuppelwieser ersetzte den blass gebliebenen Oeztürk, dessen Sturmposition Zepackic übernahm. Schiess wechselte auf den rechten Flügel. Winkeln kam mit viel Schwung aufs Feld zurück. Uzwil schien sein ganzes Pulver schon verschossen zu haben, der FCW hatte nun vergleichsweise leichtes Spiel, weil er nicht mehr konsequent am Spielaufbau gehindert wurde und im Mittelfeld viele Freiräume vorfand. Der Führungstreffer der Gäste war nun eine Frage der Zeit. Nach einer knappen Stunde ging Tutar im Sechzehner umgerissen zu Boden. Schiedsrichter Fust zeigte auf den Punkt, eine vertretbare Entscheidung. Foulelfmeter bei Winkeln, das ist Chefsache. Kapitän Herde lief an und versenkte das Leder in der Tormitte.

Mit der Führung im Rücken suchte man nun die Entscheidung. Kuppelwieser, Schiess und Zepackic tauchten allesamt alleine vor Uzwils Kasten auf, dessen Keeper aber jedes Mal als Sieger hervorging. Auf der anderen Seite gewann Winkelns Defensive durch Gonzenbach an Stabilität und Schäpper erlaubte sich keinen Fauxpas mehr, stattdessen kratzte er einen platzierten Drehschuss gekonnt aus der Ecke. Die letzte Ausgleichschance bot sich dem Uzwiler Spielmacher mit einem Freistoss aus gut zwanzig Metern; der Ball flog knapp am Tor vorbei.

Nachdem auch Rapperswil seine vorletzte Partie gewinnen konnte, wird es am kommenden Sonntag auf dem Gründenmoos die grosse Finalissima geben. Um nach 2012 zum zweiten Mal Ostschweizer Meister zu werden, darf Winkeln die Partie nicht verlieren. Mit dem Selbstvertrauen und dem Kampfgeist der letzten Wochen hat die Gründenmooself die grosse Titelchance vor Augen.
Die A-Junioren hoffen nächsten Sonntag um 12 Uhr auf dem Gründi auf Eure Unterstützung!

Telegramm:

Sportplatz: Rüti
SR: Alexander Fust (Winterthur)

FC Winkeln:
Schäpper; Kahn, Herde, Ukaj (37.Knöpfler), Hochreutener (80.Hörler); Gonzenbach, Simic; Schiess, Tutar (89.Senese), Zepackic (88.Osman); Oeztürk (46.Kuppelwieser)

Tore:
1:0 – 19. Uzwil
2:0 – 22. Uzwil
2:1 – 25. Gonzenbach
2:2 – 29. Gonzenbach (Simic)
3:2 – 29. Uzwil
3:3 – 42. Simic (Schiess)
3:4 – 57. FP Herde (Tutar)

Strafen:
1x Gelb für Uzwil (34.)

Bemerkungen:
FCW ohne Huskic und Ukgjini. FCW mit Senese (B-Junioren).