Meister lässt gegen Appenzeller zwei Punkte liegen

Die Gründenmooself weist nach drei Partien eine durchzogene Bilanz auf. Durch ein 0:0 gegen das Team Appenzellerland wurde der vierte Punkt eingesammelt. Theoretisch wäre das Punktemaximum möglich gewesen. Doch ähnlich wie vor zwei Wochen auf gleichem Terrain schaffte es Winkeln gegen einen tief stehenden Gast kaum, die nötige Torgefahr zu kreieren. Wenigstens blieb das Team vom Gründenmoos heuer zum ersten Mal ohne Gegentor.

Vor der Partie stand der Fototermin auf dem Plan. Die Spieler durften sich die neuen, von der Gönnergruppe „Freunde und Förderer des FC Winkeln“ für die tollen Leistungen der vergangenen Saison gespendeten Einlaufleibchen überziehen und zeigten für die Kamera ihr breitestes Lächeln. Ein herzliches Dankeschön an die Gönnergruppe für dieses tolle Present! Man hofft, dass die A-Junioren auch dieses Jahr wieder mit schönem Fussball begeistern können. Zum Beispiel gegen das Team Appenzellerland…

Winkeln übernahm von Beginn weg das Spieldiktat. Die Gäste aus dem Appenzell agierten taktisch ähnlich wie zwei Wochen zuvor Montlingen. Tief stehen und auf Konter lauern. Der FCW tat sich wiederum schwer damit, die beiden Viererketten der Gäste zu knacken. Diese schlossen die Räume geschickt und verriegelten ihren Sechzehner mit allem, was ihnen zur Verfügung stand. Die Platzherren versuchten es zunächst richtigerweise mit Angriff über die Flügel. Dies blieb jedoch erfolglos. Nicht, weil keine gescheiten Flanken geschlagen wurden. Aber im Sechzehner agierte man zu passiv, ging nicht „dorthin wo’s wehtut“. Hier machte sich bemerkbar, was auch die beiden Trainer Senese und Koller nach dem Spiel feststellten: „Es fehlte an der letzten Überzeugung.“ In der Folge verlegte das Team die Offensivbemühungen in die Zentrale, versuchte durch Kombinationsspiel und Einzelaktionen irgendwie in den Sechzehner einzudringen. Meist aber probierten es die Winkler aus der Distanz, womit sie keinen Erfolg hatten. An der „Appenzeller Mauer“ verendeten rund 90% der Schussversuche. Die Wenigen, die es an den Verteidigern vorbei schafften, flogen aber auch am Kasten vorbei. Gerne würde man von einer nennenswerten Torgelegenheit der Gründenmooself im ersten Durchgang berichten, wenn es denn eine gegeben hätte… Doch die Gäste aus Herisau standen den Jungs in Punkto Harmlosigkeit im Nichts nach. Die wenigen Gefahrensituationen, die sich den Appenzellern dank Ungenauigkeiten im Winkler Spiel boten, liessen sie ungenutzt.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte. Winkeln versuchte weiterhin erfolglos, das massierte Appenzeller Abwehrbollwerk zu durchbrechen. Das Spiel wurde ruppiger. Dies äusserte sich in härteren Zweikämpfen und ein Paar netten Konversationen. Auf die sich häufenden Fouls folgten logischerweise einige Standardsituationen. Kurz vor Ablauf einer Stunde ergab sich aus einem Freistoss von links die Dreifachchance für Winkeln. Der Ball wurde lang auf den zweiten Pfosten gezogen, wo ihn Hochreutener scharf in den Fünfer beförderte. Dort wartete Zepackic, doch er konnte den Ball genauso wenig im Tor unterbringen, wie Kahn den anschliessenden Abpraller. Danach erlebte die Begegnung einen Bruch. Plötzlich witterte Appenzell Morgenluft. Eine weitere Parallele zum Montlingen-Spiel war hergestellt. Der Unterschied: Die Gäste erarbeiteten sich zwar Spielanteile, aber kaum gefährliche Torchancen. Als einer der inzwischen zwei Stürmer der Gäste für einmal aus aussichtsreicher Position zum Schuss kam, wehrte der bis dato kaum geprüfte Jost den Ball sicher ab.

Nach gut 75 Minuten beendeten die Gäste ihre Sturm- und Drangphase durch ungeschicktes Zweikampfverhalten gleich selbst. Der Winkler Simic wurde unsanft von den Beinen geholt, dafür gab es die gelbe Karte -und zehn Minuten Unterzahl für Herisau. Gut 80 Minuten waren verstrichen, als einige Winkler bereits entnervt aufstöhnten. Zepackic setzte gerade zu seinem dritten Weitschussversuch innert wenigen Minuten an. Die ersten beiden Anläufe flogen meterweit am Tor vorbei. Aber dieses Mal passte der Ball genau unter die Latte. Doch dem Appenzeller Schlussmann gelang es, seine Finger noch an das Leder zu bekommen und es an die Latte zu befördern. Fünf Minuten vor dem Ende nahm sich Christian Schiess ein Herz und setzte zum Dribbling an. Aus zehn Metern in halblinker Position hatte er nur noch das Gehäuse samt Keeper vor sich. Leider verzog er. Bald darauf entschied sich Schiedsrichter Starlinger dazu, dem Spiel ein Ende zu setzen. Es blieb beim torlosen Remis. Ein Ergebnis, mit dem kein Winkler wirklich zufrieden sein kann. Man hat eher zwei Punkte liegen gelassen, als einen gewonnen. Immerhin blieb dem Meister der Super-GAU einer weiteren Niederlage auf heimischem Terrain erspart.

Es steht ausser Frage, dass das Team die Qualität und Klasse besitzt, um am nächsten Sonntag erfolgreich bei Chur 97 zu reüssieren. Dazu wird in der Bündner Hauptstadt aber eine durchschlagskräftigere Offensive und der bedingungslose Siegeswille gefragt sein.

Telegramm:

Sportplatz: Gründenmoos
SR: Starlinger (Widnau)

FC Winkeln:
Jost; Hörler (80.Mettler), Kahn, Ukaj, Herde; Knöpfler (85.Petrovic), Simic; Lehmann (51.Hochreutener), Zepackic, Schiess; Kuppelwieser

Verwarnungen:
2x Gelb für Appenzellerland (40., Meckern/ 75., Foulspiel)

Bemerkungen:
FCW mit Lehmann (1.Mannschaft). FCW ohne Huskic, Osman, Akdoganbulut und Göldi.