Natürlich weist jeder Akteur unseres Teams einen gewissen Grad an Anspannung auf, steht am Wochenende ein Meisterschaftsspiel an. Dieser Grad an Anspannung, wage ich zu vermuten, hat in dieser Woche noch einiges an Gewicht gewonnen. Denn ein Wort lässt die Truppe um die akribischen Arbeiter Thomas Koller und Armando Senese vor Motivation platzen: „Aufstiegsspiel“. Ein Vorbericht zum „Spiel des Jahres“, wie es Thomas Koller bereits nannte.

Um die Wichtigkeit der anstehenden Partie überhaupt nachvollziehen zu können, bedarf es einiger Fakten. Der USV Eschen-Mauren, im Übrigen in Liechtenstein beheimatet, hat momentan den so begehrten Tabellenplatz eins inne. Auf Platz zwei rangiert die Gründenmooself, welche nun aber gegen das mit starken Einzelspielen gespickte Eschen-Mauren antreten muss. Fährt man am letzten Spieltag, welcher am kommenden Sonntag von statten geht, drei Punkte gegen die Liechtensteiner ein, so würde man an ihnen vorbeiziehen und könnte mit einem Punkt Vorsprung den Aufstieg in die höchste Spielklasse feiern. Für den Hunger auf diese Partie sollte also bereits diese Ausgangslage zu genüge reichen.

Es ist ja nicht so, als würde lediglich eine Verschiebung in eine stärkere Spielklasse aus einem Sieg resultieren. Denn könnte man am Sonntag reüssieren, würde man auch harte Arbeit und viel Aufwand krönen. Lassen wir doch einmal die Saison unserer A-Junioren Revue passieren.

Das neue Trainerduo gab uns bereits anfangs zu verstehen, dass man mit einem Höchstmass an Seriösität das ausgegebene Saisonziel vom „vorne mitmischen“ erreichen wolle. Dieses professionelle Vorgehen äusserte sich etwa in Montasplänen, welche wir jeweils via Mail zugesandt bekamen. Dort liessen sich alle Ziele für die Trainings und Informationen zu den Spielen auffinden. Dieser neue Elan fand beim Team grossen Anklang. Prompt konnte man alle drei Testspiele gegen A-Meister-Mannschaften (!) erfolgreich gestalten. Der Saisonstart mit drei überzeugenden Siegen liess das Trainerduo das Saisonziel auf „Aufstieg“ korrigieren. Nun bekundete der FCW aber oftmals Probleme und musste leider auch Punkte lassen. Nun aber, vor dem letzten Spieltag, bietet sich die Chance sich für den ganzen Aufwand, der betrieben worden ist, zu belohnen.

Wie man sich nun auf einen solchen Hit vorbereitet, ist jedem selbst überlassen. Ilir Ukaj, Adrian Zollet, Jan Källi, Simon Hofstetter und meine Wenigkeit thematisierten die Partie beim obligatorischen Gang an die liebevoll genannte „Tanke“ nach dem Training. Rund eine Stunde wurde, wie immer, über die aktuelle Lage fachgesimpelt. Joel Herde nahm derweil bewusst Abstand vom Fussball um den Kopf freizukriegen. Er wurde vor dem Training beim Kreuzworträtsellösen mit der Clubheimbesitzerin Marlies gesichtet. Ein erstes Erfolgserlebnis für ihn: Er konnte die Aufgabe mit Bravour bewältigen. An Selbstvertrauen wird es ihm wohl nicht mangeln. Dazu äusserte Robin Lehmann den Wunsch, eine Pressekonferenz einzuberufen. Der Kontakt mit der medialen Welt hätte ihn wahrscheinlich noch zusätzlich motiviert, da spätestens dann gewisse Parallelen zum Profigeschäft präsent gewesen wären. Auf alle Fälle blieb dieser Motivationsschub aus, da leider keine einzige Anfrage für eine „PK“ vorlag. Weiter griff man zum Internet, um die Rahmenbedingungen so gut wie möglich zu darzustellen. Andrin Monstein erstellte eine Facebook-Seite und forderte eine grosse Anzahl an Gönnern unseres FCW’s auf, die Partie vor Ort zu begutachten. Es wird gemunkelt, dass man in die AFG-Arena ausweichen muss, um den grossen Andrang gerecht zu werden. Eine tolle Geste derweil von Thomas Koller, welcher die Truppe am Sonntagmorgen zum „Zmorge“ eingeladen hat. Er will die Truppe vor dem Spiel so richtig einschwören und Müdigkeitsanfälle vom Mittelfeldmotor Jorge verhindern.

Ob man nun stundenlang fachsimpelt, ein Kreuzworträtsel löst oder sich beim Song „wenn nicht jetzt, wann dann“ motiviert, das ist schlussendlich egal. Am Sonntag um 12.00 Uhr tritt eine Winkler Mannschaft gegen das leicht favorisierte Eschen-Mauren an und will den Sieg um jeden Preis erringen. Bereits im Training war zu erkennen, dass diese Mannschaft will und bereit ist für diesen grossen Moment zu kämpfen. Wenn dies nun auch am Sonntag klappt, habe zumindest ich keinerlei Bedenken, dass aus dem Traum Realität wird. Viele Zuschauer werden ins „Gründi“ pilgern. Dies in der Gewissheit, dass man den Aufstieg mit einem Sieg perfekt machen kann. Es sind lediglich noch 90 Minuten, welche aber über Tränen oder Freude entscheiden können. Wir haben es in der eigenen Hand. Und wir werden für uns, die Trainer und den FC Winkeln 150% geben, um eine tolle Saison zu krönen. Die Vorfreude ist riesig und wir träumen von „einem Tag, bei welchem alles passt“.

Seid doch dabei wenn Geschichte geschrieben wird.

FC Winkeln vs USV Eschen-Mauren,
Sonntag 30.10.2011 12:00 Uhr, Gründenmoos

Hopp Winkle!