Winkeln verliert gegen aktives Chur

Der FC Winkeln verliert nicht nur das Spiel, sondern auch Roger Kobler wegen einer angeblichen Tätlichkeit. Die seit Saisonbeginn auffällige Benachteiligung durch die Schiedsrichter findet in Chur ihre Fortsetzung. Doch der Grund der Niederlage lag darin, dass der Gegner in der Offensive effizienter war und sich auf dem holprigen Boden besser zu Recht fand.

Gute Startphase von Winkeln

Das Team von René Brandenberger bekundete anfangs Schwierigkeiten mit dem holprigen Boden. Chur kombinierte hingegen ohne grosse Mühe und brachte die St. Galler mehrmals in Bedrängnis. Winkelns erste Möglichkeit hatte Sven Lehmann, doch den Hechtköpfler vereitelte der Churer Torhüter mit einer gekonnten Parade. Kurze Zeit später nach einem Foul im Strafraum, ging Winkeln mittels Elfmeter durch Sven Lehmann in Führung.

Die Antwort darauf folgte fünf Minuten später als Chur die Hintermannschaft von Winkeln ausspielte und den Ausgleich erzielte. Weil das Heimteam spritziger und athletischer wirkte, ergaben sich vor dem Tor von Simon Staub weitere Möglichkeiten für Chur. Mit Pressing und aufsässigem Stören wurde Winkelns Spielaufbau immer wieder unterbunden. Die Gäste waren stets bei stehenden Bällen gefährlich. Marc Grünenfelders Freistoss nach rund einer Stunde wurde in extremis abgewehrt. Kurz vor der Halbzeit erhöhten die Bündner durch einen schnell vorgetragenen Konter zum 2:1.

Roger Kobler im Kreuzfeuer des Schiedsrichters

In der zweiten Spielhälfte agierte Chur weiter aggressiv und besass sowohl athletische auch spielerische Vorteile. Aber Winkeln gab sich noch nicht geschlagen und kämpfte weiter. Eine Vorentscheidung folgte aber in der 50. Minute, als die Platzherren nach einer Unaufmerksamkeit das 3:1 erzielten. Nur zehn Minuten später verpasste Joel Herde in aussichtsreicher Position den Anschlusstreffer, den die Winkler auch verdient hätten.

Dann stellte sich das SR-Trio in den Mittelpunkt. Nach einer angeblichen Tätlichkeit wurde Roger Kobler des Feldes verwiesen. Als sich Roger Kobler drehte, fiel sein Gegenspieler zu Boden. Die Partie wurde mit einem Einwurf fortgesetzt. Doch auf Drängen der Zuschauer und der Spielerbank von Chur liess sich der SR umstimmen und zog die rote Karte (eigentlich ein regeltechnischer Fehlentscheid, der vom SR verleugnet wurde). Dass der Teamsenior mit bald 37 Jahren, einer der fairsten Spieler in der 2. Liga seit rund 20 Jahren, durch eine solche Aktion vom Platz musste, ist doch eher einmalig und abstrus.

Mit zehn Mann gegen ein aufsässiges Chur

Die in Unterzahl spielenden Winkler versuchten nun, den Schaden in Grenzen zu halten. Aber Chur gelang nun alles. Das 4:1 fiel durch einen direkt verwandelten Eckball. In der Folge verliert Winkeln nicht das Spiel, sondern auch Roger Kobler durch eine mysteriöse und rätselhafte rote Karte.

Matchtelegramm

Sportplatz Ringstrasse: 300 Zuschauer
SR: Maracic

Tore:
0:1 – 10. Sven Lehmann (Foulelfmeter)
1:1 – 15. Schwendt
2:1 – 41. Pola
3:1 – 51. Schwendt
4:1 – 81. Lebien

Chur 97:
Zuvic: Fahling, Dragic, Joos, Kavcic; Gomes (63. Silvalingam), Plozza (46. Elmer), Bearth; Lebien, Pola, Schwerdt (

FC Winkeln:
Staub; Niederer (65. Nicolas Herde), Hägi, Broger, Schneider; Mataj, Kargel (41. Joel Herde), Hofstetter (65. Robin Lehmann), Grünenfelder, Lehmann, Kobler.

Bemerkungen: Winkeln ohne Roelli, Jäger, Machado, Hörler und Rüber (alle verletzt), Inauen (gesperrt)

Verwarnungen: Zuvic, Fahling, Joos (alle Chur), Mataj (Winkeln)
Rote Karte: Roger Kobler (grobes Foul)