Der FC Winkeln verpasst es gegen den FC Arbon nach dem Cup-Out auf die Siegerstrasse zurückzukehren. Nach einer starken ersten Halbzeit, in der mehrere aussichtsreiche Möglichkeiten nicht genutzt wurden, muss die Gründenmoos-Elf am Schluss froh sein, zumindest mit einem Punkt im Gepäck vom Bodensee zurückzukehren.

Guter Beginn

Nach dem unglücklichen Ausscheiden im Cup-Halbfinal gegen den FC Altstätten wollte Trainer Thomas Koller gegen den FC Arbon eine Reaktion sehen und mit einem Vollerfolg zum fünftplatzierten FC Arbon aufschliessen. Entsprechend konzentriert und motiviert starteten die Winkler auch in die Partie. Nach nur vier Minuten entwischte Roger Kobler, der heute wieder von Anfang an auf dem Platz stand, der Arboner Hintermannschaft und brachte seine Farben mit einem satten Linksschuss in Führung.

Die junge Arboner Mannschaft, sichtlich geschockt ob dieses frühen Rückstandes, konnte in der Folge nicht reagieren. Es waren weiterhin die Winkler, die konsequent nach vorne spielten und den zweiten Treffer suchten. Nach etwa 25 Minuten war es erneut Kobler, der die Abwehr mit Leichtigkeit überlief und seitlich auf das Tor zusteuerte. Der bereits verwarnte Arboner Verteidiger Damian Bont wusste sich nur noch mit einer Grätsche zu helfen und traf den Winkler Routinier klar. Zum Entsetzen der wiederum zahlreich angereisten Anhänger blieb die Pfeife des Schiedsrichters jedoch stumm.

Trotz dieses klaren Fehlentscheids liessen sich die St. Galler nicht beirren und spielten weiter erfrischend nach vorne. Nach 35 Minuten wiederholte sich das Szenario: Erneut konnte Kobler seitlich alleine auf das Tor zulaufen und wurde von Bont gestoppt. Dieses Mal jedoch eindeutig mit faireren Mitteln als zehn Minuten zuvor, weshalb sich der Schiedsrichter beim Elfmeterpfiff wahrscheinlich zu einem Kompensationsentscheid hinreissen liess. Die fällige gelbe Karte liess er dabei aber wiederum stecken. Patrik Broger, zuletzt gegen den FC Bischofszell vom Punkt noch erfolgreich lief an, vergab aber kläglich, indem er seinen Schuss über das Tor setzte. Kurz vor der Pause vergaben auch Hofstetter und Roelli zweimal aus bester Abschlussmöglichkeit per Kopf, weshalb der FC Winkeln mit einer zu mageren 1:0 Führung in die Halbzeit ging.

Der Bruch in der 2. Halbzeit

Nach der Pause taten es die Winkler dann dem Wetter gleich und zeigten sich von ihrer schlechtesten Seite. Es war unerklärlich, wie das Fussballspielen auf einmal aufgegeben wurde und in den ersten 25 Minuten nach dem Seitenwechsel kein einziger vernünftiger Angriff gelang. Folgerichtig übernahm deshalb der FC Arbon das Spieldiktat und tauchte nach gefährlichen und schnellen Ballkombinationen immer wieder vor dem Winkler Tor auf. Obwohl Trainer Koller in der Halbzeit davor gewarnt hatte, dauerte es nach Anpfiff nur drei Minuten, ehe Lirim Saliji den Ausgleich erzielen konnte. Zehn Minuten später, praktisch eine Kopie des Ausgleichs, lancierten die Arboner die nächste Offensivszene, an deren Ende Stürmer Sandro Montinaro seine Farben mit einem platzierten Flachschuss gar in Führung brachte.

Winkeln war daraufhin geschockt und konnte nicht reagieren. Erst nachdem das Trainergespann zwei Wechsel vollzog, begann die Mannschaft allmählich wieder damit, ihre Offensivbemühungen aufzunehmen. So war es schliesslich Abwehrchef Marc Hörler, der in der 73. Minute nach einem Eckball von Luca Roelli wuchtig zum Ausgleich einköpfte. Als nur drei Minuten später Dejan Peric nach einem rüden Einsteigen im Mittelkreis die zweite gelbe Karte sah, bot sich dem FCW in der Schlussviertelstunde die Chance, in Überzahl den Siegtreffer zu suchen. Dies geschah aber viel zu harmlos, weshalb das Heimteam schliesslich keine grosse Mühe hatte, das Resultat über die Runden zu bringen.

Unter dem Strich geht das Unentschieden somit in Ordnung. Der FC Winkeln muss sich aber vorwerfen lassen, dass er nach der starken ersten Halbzeit nicht in der Lage war, an die gute Leistung anzuknüpfen und den Faden in der Folge völlig verlor. Im Nachbarschaftsderby gegen den FC Herisau nächste Woche im Gründenmoos muss vor allem die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor verbessert werden, möchte man wieder einmal einen Vollerfolg einfahren.