Kein Sieger im Derby

Die Begegnung im Stadtderby blieb ohne Sieger. Nach einer unterhaltsamen Partie teilten sich die Mannschaften die Punkte, obwohl der FC Abtwil-Engelburg die bessere Leistung geboten hatte. In der Nachspielzeit erzeugte der zweitweise überforderte Unparteiische noch unnötige Aufregung, indem er nach einem Renkontre zwei Spieler des Feldes verwies. Statt die Partie souverän abzupfeifen, stellte sich der Schiedsrichter in den Mittelpunkt des Geschehens und löste beim gesamten, zahlreich erschienen Publikum grossen Unmut aus.

Winkels Fluch des frühen Rückstandes

Beide Teams starteten engagiert, wobei die Gastgeber in den ersten fünf Minuten etwas mehr Druck entwickelten. Aleksander Vujinovic buchte eine erste, gute Torchance. Im Gegenzug zeigte aber auch der Nachbar, dass er bereit ist, doch die Latte verhinderte zunächst den ersten Treffer.

Wenige Minuten später realisierten die Abtwiler dennoch das Führungstor. Nach einem Durcheinander im Strafraum der Gastgeber sprang der Ball zu Arianit Prenici, der ungehindert aus kurzer Distanz bereits in der zehnten Minute zum 1:0 einschoss.

Da war er wieder, der Fluch des frühen Gegentors und Winkeln musste erneut einem Rückstand nachrennen. Das Team von Thomas Koller versuchte zu reagieren. Mit wenig Ideen, vielen Fehlzuspielen sowie der augenscheinlichen Verunsicherung blieb das Unterfangen noch ohne Chance. Zwar bemühten sich die Gastgeber sichtlich, den Ausgleich erzielen zu wollen, aber die Mittel reichten vorerst nicht aus.

Abtwil kombinierte gefällig, liess Ball und Gegner laufen, was Winkeln erschwerte, den nötigen Druck aufzubauen. Die sonst stärkste Waffe der Winkler, die stehenden Bälle, zeigten an diesem Tage keine erfolgsversprechende Wirkung. Die Heimmannschaft konnte ihre Nervosität im ganzen Spiel nie ganz abbauen.

Nach gut einer halben Stunde wurden die Bemühungen des FC Winkeln belohnt. Der agile Simon Hofstetter erkämpfte sich an der Seitenlinie den Ball und flankte zum freistehenden Luca Roelli, der untypisch per Kopf den Ausgleich zum 1:1 erzielte.

Trotz dieses Tores änderte sich nichts am Spielverlauf. Abtwil antwortete unverzüglich mit mehr Tempo und Druck. Winkelns Abwehr wurde in dieser Phase stark gefordert, weil die Gäste unbedingt vor der Pause, den Abstand wieder herstellen wollten. Dank reflexartigen Paraden von Simon Staub wendete er ein weiteres Verlusttor ab. Viel Glück beanspruchte Simon Staub aber, als er einen harmlosen Ball durch die Hände rutschen liess. Sein Teamkollege Marc Hörler rettete auf der Linie und verwehrte den Gästen einen weiteren Torerfolg.

Winkeln auch nach der Pause unter den Erwartungen

Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete. Abtwil im Vorwärtsgang, Winkeln verunsichert und nervös. Torhüter Simon Staub musste sein ganzes Können einsetzen, weil seine Vorderleute ihn nicht immer gebührend unterstützten.

Die Defensive von Winkeln konnte sich über Arbeit nicht beklagen und wurde andauernd bedrängt. Die auf den Beinen schneller agierenden Abtwiler kreierten laufend Tormöglichkeiten. Da aber ein Marc Hörler, der seine Abwehr festigte und zusammen mit Torhüter Simon Staub kein Tor zu liessen, blieben die Abtwiler ihrerseits ohne Erfolg.

Offensiv zeigte Winkeln auch in der zweiten Halbzeit wenig sehenswerte Aktionen. Das Mittelfeld der Gastgeber hatte gegen die gut organisierten Abtwiler einen schweren Stand. Man stand zu weit vom Gegner entfernt, sodass man keinen geordneten Spielaufbau gestalten konnte.

Nach rund einer Stunde kam ein erstes Lebenszeichen auf, als Aleksander Vujinovic knapp das Tor verfehlte. Nachdem auch Abtwil nach einer Stunde nachliess, verflachte die Begegnung zusehends. Zehn Minuten vor Spielende kassierte Yannik Ammann die zweite gelbe Karte, vorausgehend war aber ein regeltechnischer Fehlentscheid. Winkeln war nun gezwungen umzustellen, um mindestens das Unentschieden halten zu können.

Die unnötigen, roten Karten in der Schlussphase für beide Torschützen

Den Schlusspunkt setzte der teilweise überforderte Schiedsrichter, der der deutschen Sprache offenbar nicht mächtig ist. Nach einem Renkontre zweier Spieler (zufälligerweise beide Torschützen) zeigte er beiden die rote Karte, wobei diejenige an Luca Roelli keineswegs nachvollziehbar war.

Statt die Partie abzupfeifen, stellte sich der Schiedsrichter in den Mittelpunkt des Geschehens und löste beim gesamten, zahlreich erschienen Publikum grossen Unmut aus. Die sportlich faire Partie endet mit drei roten Karten, was an nicht Anwesende wohl kaum logisch zu erklären ist. Am Ende erreichte der FC Winkeln ein eher schmeichelhaftes Unentschieden, weil der FC Abtwil über weite Strecken das Spielgeschehen bestimmte.

Nächste Partie: FC Sirnach – FC Winkeln, Dienstag 23.10.2018, 19:30 Uhr

weitere Impressionen vom Spiel

Telegramm

Sportplatz: Gründenmoos St. Gallen, 400 Zuschauer
SR: Ristemi Valton

Tore:
0:1 – 10. Arianit Prenici
1:1 – 37. Luca Roelli

FC Winkeln:
Staub; Broger, Herde, Hörler, Ehrbar; Simic,Roelli, Ammann, Grünenfelder, Vujinovic (63. Kobler), Hofstetter (68. Joel Eberle)

FC Abtwil-Engelburg:
Rosenfelder; Drittenbass, Cabalzar (46. Spescha), Ledergerber (72. Peterer), Messmer, Klarer F., Klarer S., Prenici, Grölli, Koller (86. Sabit), Nef.

Bemerkungen: Winkeln ohne Robin Lehmann, Adrian Inauen, Joel Herde, Nico Schäpper, Noah Eberle und Yildirim Kaan (alle verletzt), Macchado Isaac (krank)

Verwarnungen: 17. Yanic Ammann (Winkeln), 25. Jan Ledergerber (Abtwil), 36. Joel Ehrbar (Winkeln), 47. Marc Hörler (Winkeln), 73. Silvan Spescha (Abtwil), 79. Marc Koller (Abtwil), 90 +2 Josef Peterer (Abtwil)

Rote Karten: Yanic Ammann (gelb/rot 80.), Prenici und Roelli (90.+5 rot)