Das traditionelle Derby endete mit einem letztendlich leistungsgerechten Unentschieden. Abtwil nützte die anfänglichen Unsicherheiten in der Winkler Abwehr gnadenlos aus und bei Winkeln vermisste man bei den Angriffsspielern die Effizienz. Infolgedessen waren für die beiden Tore der Gründenmooself die beiden Innenverteidiger verantwortlich.

Winkelns früher Rückstand

Schon früh – früher als gegen den FC Luzern – geriet die Heimmannschaft in Rückstand. Nach einem Freistoss nützte Sandro Klarer eine Unordnung der Winkler Defensive aus und erzielte aus kurzer Distanz per Kopf den ersten Treffer. Dieser frühe Rückstand verunsicherte die Mannschaft von Sven Lehmann augenscheinlich. In dieser Phase mangelte es in der Defensive von Winkeln an Selbstvertrauen, was zu vielen unerklärlichen, untypischen Fehlern und Fehlpässen führte. Davon konnte der FC Abtwil vorerst nicht profitieren. Auch in der Offensive des Gastgebers haperte es an Selbstbewusstsein. Dreimal hatte Marcio Alder innert kurzer Zeit die Gelegenheit, den Rückstand zu egalisieren oder sogar sein Team in Führung zu bringen. Auch nach einer knappen halben Stunde lag die Fehlerquote in der Winkler Verteidigung auf hohem Niveau.

Ein unnötiger Fehlpass in Winkelns Abwehr ermöglichte einen weiteren Treffer. Mattias Gröli wurde der Ball «freundlicherweise» zugespielt, und er bedankte sich mit einem Sonntagsschuss ins Lattendreieck zum 0:2.

Die Antwort vom Team Lehmannn/J. Hörler folgte dieses Mal aber prompt. Nur zwei Minuten später konnte Ueli Rohner nach einem Eckball von Luca Roelli den für Winkeln wichtigen Anschlusstreffer realisieren. Dieses Tor erlöste die Gründenmooself etwas von ihrer Unsicherheit, aber die Ineffizienz im Abschluss blieb gegenwärtig.

Winkeln nach der Pause wieder mit mehr Selbstvertrauen

Kurz nach dem Anpfiff eröffnete sich Luca Roelli eine weitere Torchance (Freistoss), doch die Latte rettete für Torhüter Jan Rohner. In der zweiten Hälfte verflachte die Partie, attraktive Szenen für das Publikum blieben aus. Die Aufregungen beschränkten sich mehrheitlich auf beidseits unnötige Sticheleien, was in einem hart umkämpften Derby wohl vorkommt. Das Schiedsrichtertrio hatte in dieser Situation viel Arbeit, um die Gemüter zu beruhigen.

Die Trainer versuchten nach zirka einer Stunde mit ihren ersten Auswechslungen wieder mehr Dynamik in die Begegnung zu bringen. Winkelns Vorstösse über die beiden Flügelpositionen brachten keinen Erfolg. Abtwils Offensive wirkte meistens zahm beziehungsweise die Defensive von Winkeln hatte sich von ihren Anfangsschwierigkeiten erholt.

Zwanzig Minuten vor Schluss – nach einem Eckball – erzielte Marc Hörler den verdienten Ausgleich, ausnahmeweise nicht per Kopf.

In der letzten Viertelstunde bemühten sich beide Mannschaften um einen Lucky Punch, aber ohne zählbaren Erfolg.

Telegramm

Sportplatz: Gründenmoos, St. Gallen, 300 Zuschauer
SR: Lukas Schuepp

Tore:
0:1 – 2. Sandro Klarer
0:2 – 28. Mattias Gröli
1:2 – 30. Ueli Rohner
2:2 – 72. Marc Hörler

FC Winkeln:
Höhener; L. Hörler, Räber (67. Eberle), Rohner, M. Hörler (77. Sejdiu), Steinemann, Lehmann (90. + 4 William Twumasi), Vidal (80. Kohler), Roelli; Alder, Collin Twumasi

FC Abtwil-Engelburg:
Rohner; Mock (55. Isler), Sturzenegger, Klarer, Gehrig, Ledergerber (70. Reich), Cardon (78. Buchli), Näf, Gröli (65. Spescha), Forster, Vujinovic

Gelbe Karte:
Lehmann, Hörler, Roelli / Isler, Cardon

Bemerkungen:
Abwesend: Marc Grünenfelder, Mika Binzen, Oliver Scheuber, Yanic Ammann, Niclas Haas und Yoann Louis Marie
Verletzt: Luca Stüdli und Alfa Djana