Aufgrund der beherzten Leistung in der zweiten Halbzeit hätte der FC Flawil einen Punkt verdient. Winkeln war nach der Pause nicht mehr wieder zu erkennen und hatte grosses Glück, den Sieg noch über die Zeit retten zu können. Beide Teams verteilten bereits im lauwarmen Oktober vorweihnachtliche Geschenke, was zu insgesamt neun, zum Teil kuriosen, Treffern führte. Die Partie hatte damit einen außergewöhnlichen Unterhaltungswert und den rund 200 Zuschauern wurde einiges geboten.

Winkeln mit ansprechender Leistung in der ersten Halbzeit

Zu Beginn versuchte der FC Winkeln den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Flawil hingegen agierte in der Anfangsphase abwartend und blieb dafür in der Defensive aufmerksam. Die zaghaften Angriffe der Gäste konnte die Winkler Abwehr nicht in Bedrängnis bringen. Der erste Torschuss der Einheimischen durch Marc Kargel erfolgte erst nach einer Viertelstunde.

Das Team von René Brandenberger hatte im Spielaufbau Mühe. So verwunderte es nicht, dass das erste Tor durch einen stehenden Ball resultierte. Luca Roellis Eckball verwertete Sven Lehmann nach rund zwanzig Minuten per Kopf das 1:0. Mit dieser Führung kam die Gründenmooself etwas besser ins Spiel. Nur vier Minuten später erzielte Luca Roelli nach einem langen Pass von Rapahel Niederer zum 2:0. Ein Missverständnis zwischen Torhüter und Verteidiger nutzte Luca Roelli abgeklärt aus.

Der FC Flawil reagierte nur zögernd, hatte aber aus ruhenden Bällen ihre ersten guten Möglichkeiten, die Torhüter Simon Staub allesamt abwehren konnte.

Für einmal eine gut gelungene Kombination der Winkler über rechts, brachte nach rund einer halben Stunde eine weitere Resultatänderung. Rafael Schmids Schuss wehrte Torhüter Nick Trachsel ungenügend ab. Den freiliegenden Ball erbte Sven Lehmann, der den Ball nur noch über die Linie schieben musste.

Die erste Halbzeit endete mit dem scheinbar sicheren Vorsprung der Gastgeber und keiner ahnte, was Teil zwei noch bringen würde.

Der FC Flawil glaubte an die Wende trotz 3:0 Rückstand

Der Pausentee steckte wohl noch in den Kehlen der Mannschaft von Trainer René Brandenberger. Seine mahnenden Worte an seine Spieler haben kein Gehör gefunden. Der lethargische Auftritt des FC Winkeln nach der Pause war nicht erklärbar oder die trügerische Sicherheit lähmte alle Kräfte und Sinne.

Es vergingen keine vier Minuten und die fleissigen Flawiler verkürzten in rascher Folge zum verdienten 3:2. Profiteur von der unsortierten Hintermannschaft der Winkler war der zweifache Torschütze Caryl Lauchenauer. Die Gäste taten mehr für das Spiel und glaubten nun noch an die Wende. Mit beherztem und frischem Angriffsfussball beschäftigen sie die unsicher wirkende Abwehr.

Winkeln in die Defensive gedrängt, konzentrierte sich auf Gegenstösse und Einzelaktionen. Gegen Mitte der zweiten Hälfte hatten sich die Gastgeber etwas erholt. Wieder ein stehender Ball brachte Winkeln Glück. Nach Luca Roellis Eckball erzielte Andreas Hägi mit Hilfe des Flawilers Roman Stäbler das 4:2. Wer nun glaubte, der Knopf bei Winkeln sei gelöst, sah sich getäuscht. Auch nach der erneuten zwei Tore Führung verbesserte sich die Spielanlage der Gastgeber nicht. Allerdings kam Winkeln noch zu zwei guten Torchancen, die von Luca Roelli und Roger Kobler nicht in Tore umgewandelt wurden.

Eine Viertelstunde vor Schluss wurden die Bemühungen der Gäste belohnt. Nach einem Freistoss realisierte der im Strafraum allein gelassene Raphael Maurer das Anschlusstor zum 4:3. Das Zittern um die budgetierten Punkte des Leaders ging weiter.

Immer noch spielte Winkeln nicht im Stile eines Tabellenführers. Dann, doch in der 90. Minute die Erlösung? Der eingewechselte Sean Jäger wurde von Marc Grünenfelder frei gespielt und konnte den fünften Treffer für Winkeln realisieren. Dies war aber noch nicht die letzte Aktion. Ein unnötiger Fehler von Torhüter Staub in der Nachspielzeit ermöglichte Carmine Puopolo den letzten Treffer in dieser Partie.

Schlussendlich hat Winkeln mit Glück die Begegnung für sich entscheiden können. Einzig mit den drei geplanten Punkten kann Trainer René Brandenberger zufrieden sein, aber nicht mit der Leistung seines Teams.

Telegramm:

Sportplatz: Gründenmoos, 200 Zuschauer
SR: Imfeld Ueli

FC Winkeln:
Staub; Niederer, Inauen, Hägi, Broger; Kargel, Grünenfelder, Schmid (46. Jäger), Roelli, Lehmann (89. Rüber), Kobler (74. J. Herde)

FC Flawil:
Trachsel; Chiavuzzi, Graf, Pavlovic, Stäbler (82. Rodriguez); Edipi, Lauchenauer (73. Maurer), Rrustemi, Khangsar: Hajrovic (57. Puopolo), Curaba.

Tore:
1:0 – 18. Sven Lehmann (Roelli)
2:0 – 22. Roelli (Niederer)
3:0 – 36. Sven Lehmann (Schmid)
3:1 – 47. Lauchenauer
3:2 – 49. Lauchenauer
4:2 – 66. Eigentor Stäbler (Hägi)
4:3 – 77. Maurer
5:3 – 90. Jäger (Grünenfelder)
5:4 – 90+3. Puopolo

Bemerkungen:
FC Winkeln ohne Hofstetter, Schumacher, Simic, Schäpper, M. Gort, Ph. Gort, Vignacastrisi, Schneider, M. Hörler, R. Lehmann und Lars Hörler (alle verletzt), N. Herde (abwesend)

FC Flawil ohne Bühler (verletzt), Bulic (2. Mannschaft), Ferati (Ferien), Imper (A-Junioren), Bruggmann (verletzt), Pereira (abwesend), Brunner (verletzt), Wagner (A-Junioren).

Verwarnungen: 45. Trachsel, 90. Rustemi