Nach einer langen ersten Vorbereitungsphase ohne Ballkontakte, dafür mit umso mehr Kilometern in den Laufschuhen freute sich die erste Mannschaft in diesem Jahr besonders auf das traditionelle, viertägige Trainingslager im Südtirol.

Obwohl der Wetterbericht selbst im nördlichen Italien frostige Temperaturen vorausgesagt hatte, fanden sich am Donnerstag-Morgen gegen 8 Uhr knapp 20 Spieler und ein beachtlicher Staff im Gründenmoos ein, um die gut dreieinhalb stündige Carreise über den Reschenpass in Angriff zu nehmen.

In Plaus angekommen wurden die Zimmer im Hotel Stephanshof bezogen, was sich als komplizierter herausstellte, als es sich anhört, da in diesem Jahr zeitgleich der FC Bühler im Hotel zu Gast war. Die Zimmer wurden durch fleissiges Improvisieren um einige Betten aufgestockt und schlussendlich fanden (fast) alle Mitglieder der internationalen Winkler Reisegemeinschaft in einem der Zimmer Unterschlupf. Da in einem Trainingslager des FC Winkeln der Aspekt des Kennenlernens und der Integration neuer Spieler neben dem sportlichen eine ebenso grosse Bedeutung hat, kam diese Konstellation gelegen. Im Anschluss an den Zimmerbezug konnte das Mittagessen gemeinsam eingenommen werden. Das Essen war vorzüglich, was sich durch die ganze Woche hindurch fortsetzen würde.

In den Trainingseinheiten hatten die Spieler für einmal nicht nur mit sich selber und dem jeweiligen Gegenspieler zu kämpfen, es kam auch noch ein relativ starker Wind dazu. Das Üben von ruhenden Bällen und Flanken entfiel demnach, das Trainergespann verlagerte den Schwerpunkt auf andere Trainingsformen. Der gemeinsame Kampf gegen den Wind und das Überbrücken der freien Stunden mit Kartenspielen oder tiefgründigen Gesprächen liessen sowohl die Mannschaft als auch die Begleitpersonen näher zusammenrücken und waren dem Mannschafts- und dem Vereinsgeist zweifelsfrei zuträglich.

Den sportlichen Abschluss des Trainingslagers bildete das Spiel gegen den FC Bühler, das auf dem schmucken Sportplatz von Partschins ausgetragen wurde. Der FC Winkeln konnte sich in einer fairen Partie nach anfänglichen Schwierigkeiten mit 5:1 gegen die Appenzeller Mannschaft aus der vierten Liga durchsetzen und zeigte nach den intensiven Trainings zeitweise auch spielerisch doch recht Erfreuliches.

Im Anschluss daran verbrachte die Mannschaft den Nachmittag im grosszügigen Klubheim der Partschinser, das gleichzeitig eine Pizzeria ist. Das Klubheim beherbergt neben dem Fussballplatz noch Tennisplätze und Kegelbahnen und so versuchten sich einige Mutige nach dem Essen mehr oder weniger erfolgreich im Kegeln. Andere widmeten sich lieber der Bundesligaübertragung und wieder andere bemühten sich um ein ausgelastetes Servicepersonal an der Bar. Insgesamt dürfte es für alle Beteiligten ein gelungener Nachmittag gewesen sein, der durch den freien Samstag-Abend abgerundet wurde, den die meisten der mit- oder nachgereisten Winkler mit einer kulturellen Exkursion ins nahe gelegene Meran verbrachten.

Die Rückreise nach St. Gallen am Sonntag-Morgen entwickelte sich nach dem langen Samstag dann auch wie erwartet zu einer eher ruhigen Angelegenheit. Was also vom Trainingslager bleibt, sind (neben den müden Beinen) Erinnerungen an eine tolle gemeinsame Zeit im Südtirol und die Gewissheit, dass der FC Winkeln auch durch orkanartige Böen in der Rückrunde kaum aufzuhalten sein wird.