Weitere Heimpleite zum Abschluss

Der FC Winkeln verliert sein letztes Spiel der Hinrunde mit 0:2 und ermöglicht dem FC Uzwil-Henau den Klassenerhalt. Die Gäste standen gut und vermochten einige Torchancen zu kreieren. Das 0:1 nach 25 Minuten – ein Lupfertor aus dem sprichwörtlichen Nichts- brachte Uzwil bereits den entscheidenden Vorteil ein, weil Winkelns Offensive an diesem Freitagabend nicht einmal im Ansatz ihr Potenzial abrufen konnte. Der FCW beendet die Herbstrunde auf Rang Sechs.

St. Gallen, Gründenmoos – Es war ein Abschlussspiel. Das letzte Spiel der Hinrunde, das letzte im Jahr 2012, das letzte als amtierender Ostschweizer Meister, das vorerst letzte von Simon Jost, der in die Rekrutenschule einzurücken hat. Es war aber auch ein Anfang! Denn nach der Saison ist vor der Saison. Über fünf Monate trennen das Ende dieser Spielzeit und der Beginn der nächsten. Genauso lange wird diese Partie im Hinterkopf der Akteure schweben, ob sie wollen, oder nicht. Es war also zugleich das erste Spiel der Rückrunde, nicht mehr, nicht weniger.

Die ersten zehn Minuten vermochte der FC Winkeln zu gefallen. Man kontrollierte Ball und Gegner mehrheitlich, der FC Uzwil war noch nicht wirklich in der Partie angekommen. Nach einem langen Ball von Kahn hatte Huskic die erste Grosschance, es hätte das 1:0 sein müssen.

Letargie und Uzwils Stärke

Danach kam der FCU besser in die Partie und hielt mehr als nur dagegen. Die Winkler Akteure hingegen verfielen in winterliche Letargie. Winkeln konnte sein Kombinationsspiel kaum aufziehen, weil es einerseits an Bewegung ohne Ball fehlte, sich immer wieder haarsträubende Abspielfehler ins Winkler Spiel einschlichen und weil die Gäste sehr kompakt standen und die Angriffe nach der Mittellinie schnell unterbinden konnten. Der Fehler lag aber auch darin, dass die Akteure vom Gründenmoos es auf dem schnellen Kunstrasen oft gar nicht erst mit gepflegtem Passspiel versuchten, sondern in den unmöglichsten Situationen das Dribbling suchten.

Im Mittelfeld stand der FCW viel zu weit weg und gab dem Gegner Räume wie ihm (Fussball-)Schlaraffenland. Nach 25 Minuten ging Uzwil dann irgendwie in Führung. Irgendwie darum, weil der Ball irgendwie zu Uzwils Angreifer durchflutschte, weil er irgendwie zum Abschluss kam und sich sein Lupfer irgendwie ins Tor senkte. Gegentore sind immer bitter, aber selten so unnötig wie dieses.

Auch in der Folge kam von Winkeln nach vorne gar nichts und Schäpper musste mit einer Glanzparade- er tauchte blitzschnell in die nahe Ecke ab- den zweiten Gegentreffer verhindern. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs wurde er noch mehrmals getestet. Sein Gegenüber verlebte einen ruhigen Freitagabend.

Mangelnde Torgefahr

Das Setting des zweiten Durchgangs war schnell zu erkennen. Winkeln in der Rolle des anstürmenden Teams, Uzwil mit elf Mann in der Defensive, gelegentlich auf Konter aus. Es blieb bei grosser Harmlosigkeit des Heimteams, das wohl nicht eine gefährliche Torchance kreieren konnte. Die zweitschwächste Offensive der Meisterklasse blieb heute zum vierten Mal ohne Torerfolg – so kann man kein Fusballspiel gewinnen.

Nach 85 Minuten erzielte der FC Konter-Uzwil das 2:0. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich schon viele Winkler aufgegeben und schlichen nur noch auf dem Platz herum. Es war ein Abend zum Vergessen. Die Akteure sind auch gut beraten, diese letzte Partie schnellstmöglich aus dem Gedächtnis zu streichen und nach vorne zu schauen.

Bilanz der Achterbahn

Es war eine sehr durchwachsene Hinrunde. Eine Saison der Höhen und Tiefen. Der Meister musste unten durch, befand sich im Abstiegskampf. Das Team hat sich aufgerafft, Moral und Charakter bewiesen, den neuen Meister auf dessen Platz geschlagen und den Klassenerhalt gesichert. Am Ende aber zeigte die Gründenmooself wieder ihr anderes Gesicht, ihr Verlierergesicht. Am Ende steht da der sechste Rang, ein gesicherter Platz im Mittelfeld, mehr nicht.

Eklatante Heimschwäche

Will Winkeln in der Rückrunde oben mitspielen (wozu das Team zweifellos genügend Potenzial hat), muss es mental stärker werden und mit Erfolgen und Rückständen professioneller umgehen. Ausserdem muss die Mannschaft auf eigenem Terrain selbstbewusster auftreten – fünf magere Zähler aus sechs Heimspielen sprechen eine deutliche Sprache.

So bleibt den A-Junioren noch, allen einen schönen Winter, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch zu wünschen. Auf die Mannschaft und die Trainer, auf eine erfolgreiche Rückrunde, in der das Team alles aus sich raus zu holen vermag.

Telegramm:

Sportplatz: Gründenmoos, St. Gallen
SR: René Meier (Eschenbach)

FC Winkeln:
Schäpper (85.Jost); Hörler (70.Mettler), Kahn, Herde, Hochreutener (88.Akdoganbulut); Oeztürk (80.Ukgjini), Simic; Schiess (88.Senese), Huskic, Kuppelwieser; Zepackic

Strafen:
Huskic (Gelb 59., Meckern)

Bemerkungen:
FCW ohne Ukaj, Osman, Stojanovic, Knöpfler und Petrovic. FCW mit Schäpper, Oeztürk und Senese (alle B-Junioren)